Teambuilding bei der Feuerwehr
Neben dem konventionellen Feuerwehralltag - Retten, Löschen, Bergen, Schützen - hört man von Feuerwehrangehörigen häufig das Wort Kameradschaft. Diese Kameradschaft bildet das Fundament der Feuerwehrarbeit, wenn sich Jungs und Mädels bzw. Männer und Frauen im Alter von 6 bis 96 für das Wohl ihrer Mitmenschen einsetzen. Neben diesem vier Generationen umfassenden Altersspektrum treffen zudem verschiedene Religionen, Berufsbilder, Charaktere und vieles mehr zusammen. Dieser bunte Mix macht uns flexibel und stark.
Teamgeist, Kreativität, Kraft und Technik vereint bei der Lösung einer Aufgabe.
Um dieses riesige Potential zu nutzen und zu verbessern, treffen wir uns monatlich zu den regulären Dienstabenden und hin und wieder zu weiteren speziellen Ausbildungsdiensten und Lehrgängen. Mit Kameradschaftspflege hingegen verbinden viele Menschen das gemütliche Beisammensein, intensive private oder fachliche Gespräche und natürlich Partys. Beim Dienstabend im September hat unsere Gruppenführung das Thema Kamaradschaftpflege erstmalig ins Zentrum der technischen Ausbildung gestellt und beide Bereiche miteinander verschmolzen.
Beim Umfüllen eines Behälters kommt es auf gute Abstimmung und Kommunikation an.
In drei Gruppen konnten die Kameraden mit Hilfe der feuerwehrtechnischen Beladung unseres Fahrzeugs interessante Aufgaben lösen. Zunächst sollte eine gefüllte Kübelspritze in einen weiteren Behälter gestellt werden, ohne den Gefahrenbereich ca. drei Meter um das Objekt herum zu betreten. Im Anschluss wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht. Nun sollte eine mit Wasser gefüllte Box versichtig und ohne Wasserverlust umgefüllt werden. Jede Gruppe stellte hier ihre Kreativität unter Beweis. Zwei der zahlreichen Lösungsmöglichkeiten sind in den obigen beiden Fotos zu erkennen.
An einer zweiten Station sollte ein Partytisch aufgestellt werden, ohne dass die Tischplatte dabei berührt wird und keine der drei leeren Flaschen kippt. Weiterhin dufte die Last nur durch Zugkraft gehoben werden, wodurch eine Umlenkung der Kraft erforderlich wurde. Auch hier fanden die Gruppen unterschiedlichste Lösungen, bei denen Schläuche, Leinen, Leitern, Bandschlingen und vieles mehr zum Einsatz kam. Zwischen den einzelnen Stationen hatten die Gruppen immer wieder Zeit zum Plausch, um die persönlichen Beziehungen zu pflegen.
An dieser Stelle setzt auch Station 3 an. Alle Gruppenmitglieder standen dazu im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Schlauch. Zu verschiedenen Fragestellungen sollten sich die Gruppen der Reihe nach auf dem B-Schlauch stehend immer wieder neu sortieren, ohne diesen dabei zu verlassen. Neben der körperlichen Nähe erfuhren die Gruppen auf diese Weise das eine oder andere Detail über ihre Kameraden und Kameradinnen. Hier eine kleine Auswahl der Sortierungskriterien:
- Wie alt bis du?
- Wie groß bist du?
- Wo wohnst du?
- Wie viele Kinder hast du?
- Welchen Dienstgrad trägst du?
- Wie lange bist du bereits in der Feuerwehr?
Das einstimmige positive Fazit der Teilnehmer am Ende des gestrigen Abends untermauert die hohe Bedeutung von Kameradschaft im Feuerwehralltag. Nur wenn wir uns und unsere Stärken kennen, können wir diese in Extremsituationen wie dem Brandeinsatz gezielt einsetzen und unserer Aufgabe - Retten, Löschen, Bergen, Schützen - gerecht werden.