Übungsabend am 04.08.23
So vielfältig die Einsätze der Feuerwehr sind, so abwechslungsreich versuchen wir auch unsere Übungsabende zu gestalten. In diesem Jahr standen schon eine Theorieeinheit zum Thema Verkehrsunfall, ein sportlicher Feuerwehrwettkampf, der Brand einer Maschinehalle und ein Flächenbrand im Wald auf dem Programm. Beim August-Dienst wurden wir zunächst zu einem Knickbrand alarmiert, doch die Lage gestaltete sich im Verlauf recht dynamisch.
Erste Lageeinweisung durch den Gruppenführer im Abschnitt Brandbekämpfung
Nach dem Aufbau der Wasserversorgung vom Hydranten ging es an die Löschmaßnahmen, um ein Übergreifen des Feuers auf den angrenzenden Wald zu verhindern. Weiterhin musste der Gefahrstoffbehälter gekühlt werden, um eine Beschädigung des Behälters durch das Feuer zu verhindern. Parallel recherchierte die Führungseinheit im MTW die möglichen Gefahren, mit denen bei Austritt des Stoffes zu rechnen wäre.
Im Rahmen der Brandbekämpfung waren zwei Trupps des LF10 im Einsatz.
Die Besatzung des LF8/6 hatte als Einsatzschwerpunkt die Tierrettung erhalten. Die Pferde- und Eselherde musste in ein Paddok auf der Nachbarweide getrieben werden, um ggfs. panisches Verhalten und Verletzungen der Tiere aufgrund des Feuers und des Rauchs zu verhindern.
Der Umgang mit Großtieren gehört zwar nicht zum Alltag der Feuerwehr, aber gerade im landlichen Bereich sind Einsätze mit Tieren wahrscheinlich.
Während die ersten Tiere umgetrieben waren, erreichte uns plötzlich die Meldung, dass zwei Kinder vermisst werden, die vorher im Bereich des Knicks und der Weide gesehen worden waren. Die Mutter der Kids war sehr aufgebracht und zur Sorge um ihre Tiere kam nun auch noch die Angst um ihren Sohn und dessen Freund.
Der Transport mittels Tragetuch erfordert schon beim Tragen eines Kindes viel Personal.
Umgehend wurde ein Trupp mit der Suche betraut und im weiteren Verlauf wurden nach erfolgreicher Tierrettung und Brandbekämpfung alle weiteren Trupps in die Suche eingebunden. Zum Glück war die Suche erfolgreich und beide Jungs konnte im Gebüsch unweit des Sees gefunden werden. Wie sich im weiteren Verlauf herausstellte, hatten die beiden gezündelt und den Knickbrand ausgelöst. Aus Angst vor dem Feuer und der drohenden Strafe hatten sich die Siebenjährigen versteckt. Beim Versuch einen Baum zu erklettern sind sie allerdings abgestürtzt und hatten sich entsprechende Sturzverletzungen zugezogen. Beide waren nicht mit gehfähig und wurden mittels Tragetuch und Krankentrage gerettet bzw. im weiteren Verlauf an den Rettungsdienst übergeben. Unsere dritte und vermeintlich beste Möglichkeit, das Spineboard, wurde bewusst nicht genutzt.
Als Alternative steht uns eine Krankentrage zur Verfügung, die in diesem Fall besser geeignet war.
Nach gut einer Stunde waren alle Einsatzaufträge abgearbeitet und die Einsatzlage wurde gemeinsam am MTW besprochen. Hier kamen einige neue Erkenntnisse und viel konstruktives Feedback zu Sprache. Im Anschluss ging der Übungsabend am Füerwehrhuus in den geselligen Teil, nachdem alle Fahrzeuge wieder einsatzbereicht waren.
Einsatznachbesprechung am Führungsfahrzeug