Pioniere in punkto Jugendfeuerwehr
Am 18. November 1927 gründeten 26 Feuerwehrkameraden die Freiwillige Feuerwehr in Padenstedt. Dass sprichwörtlich aller Anfang schwer ist, bekamen die ersten Padenstedter Feuerwehrleute auf voller Breite zu spüren: Die Gemeinde weigerte sich ein halbes Jahr lang vehement, Geld für die notwendigen Uniformen locker zu machen. Nach langem hin und her wurden schließlich doch 300 Reichsmark für die Beschaffung der Uniformen bewilligt.
Im Jahre 1934 wurden sämtliche bis dato eigenständige Wehren zu einer Amtswehr zusammengeschlossen und dieser als Löschzüge unterstellt, wie der Chronik der Feuerwehr zu entnehmen ist.
Brenzlig wurde es in Padenstedt in den letzten beiden Jahren des zweiten Weltkriegs. Die Mitgliederzahl der Feuerwehr sank drastisch, sodass plötzlich nur noch fünf Mitglieder zur Verfügung standen. Der Brandschutz war nicht mehr gewährleistet. So mussten nun auch Mädchen und Frauen herangezogen werden. Mit Ende des Krieges kamen viele Kameraden zurück und die Lage entspannte sich wieder.
Die Freiwillige Feuerwehr Padenstedt entwickelte sich über die Jahre immer weiter und zählt im Kreis zu den Pionieren in punkto Jugendfeuerwehr. „Padenstedt hat die drittälteste Jugendfeuerwehr im Kreis Rendsburg-Eckernförde“, sagt Wehrführer Dennis Baumgart nicht ohne Stolz.
Die am 29. August 1967 gegründete Jugendwehr hat derzeit 17 Mitglieder, darunter zwei Mädchen. Auch junge Leute aus Nachbargemeinden finden in der Jugendwehr Padenstedt eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und kommen dort auch mit feuerwehrtechnischen Dingen erstmals in Kontakt. Auch Baumgart, der 2011 zum siebten Wehrführer in Padenstedt ernannt wurde, ist ein „Eigengewächs“ aus der örtlichen Jugendfeuerwehr.
In Padenstedt werden im Schnitt vier Einsätze im Jahr gefahren. Der Einsatzschwerpunkt liege klar auf der Brandbekämpfung. Das jüngste herausragende Ereignis war der Brand der Mehrzweckhalle an den Bürgerstuben vor zwei Jahren.
„Das war nicht nur ein Großfeuer, das uns viel abverlangte. Der Verlust der Halle hat auch dem gesellschaftlichen Leben im Ort einen erheblichen Schlag verpasst, weil dort alle möglichen Veranstaltungen stattfanden“, erinnert sich Dennis Baumgart. Die Padenstedter wurden bei dem Brand von diversen Kräften aus dem Umland unterstützt, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Die nachbarschaftliche Löschhilfe ist eine bewährte Art, um der mangelnden Tagesverfügbarkeit Herr zu werden.
Die Feuerwehr in Padenstedt hat 34 aktive Mitglieder (vier Frauen). 2004 wurde das Gerätehaus an der Hauptstraße erbaut. Die ehrenamtlichen Kameraden haben vieles in Eigenleistung selbst an ihrer neuen Unterkunft verwirklicht. „Wir haben vorausschauend geplant und in der Fahrzeughalle gleich Platz für ein zweites Fahrzeug geschaffen“, verrät Baumgart.
Derzeit ist seine Mannschaft mit einem 17 Jahre alten Löschgruppenfahrzeug 8/6 ausgerüstet. Nachdem etliche Jahre ins Land gehen mussten, wurden die Feuerwehrleute auch mit digitalen Funkmeldeempfängern ausgestattet. Alarmiert wird darüber hinaus mit der klassi-schen Sirene, per Telefonkette und via SMS aufs Handy.
Dass die Padenstedter Wehr technisch mit der Zeit geht, unterstreicht auch die topgepflegte Internetseite, auf der sämtliche Aktionen, Einsätze und Wissenswertes stets aktuell veröffentlicht wird: www.feuerwehr-padenstedt.de
Dieser Artikel von Benjamin Steinhausen ist in einer Sonderbeilage des Holsteinischen Couriers (shz) am 16.05.2013 erschienen.
Der Artikel steht auch als Download auf unserer Homepage zur Verfügung.
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