Montag, 29. April 2024

Holsteinischer Courier vom 12.11.2012

Ein Großaufgebot von Feuerwehrleuten und Einsatzfahrzeugen sorgte am Sonnabendmorgen in Wasbek für einige Aufmerksamkeit. Rund 160 Brandschützer trafen gegen 8.30 Uhr mit etwa 35 Fahrzeugen im Ortszentrum vor der Feuerwache ein. "Ist etwas Schreckliches passiert?", fragte auch gleich ein Wasbeker aufgeregt nach, der seinen Hund Gassi führte. Doch es war nur eine große Einsatzübung der 5. Bereitschaft abwehrender Brandschutz und technische Hilfe

Darin eingebunden sind insgesamt 21 Wehren von Hohenwestedt bis nach Wasbek mit den Jugendwehren aus Padenstedt und Wasbek. Um nicht mit leerem Magen starten zu müssen, hatten acht Wasbeker Frauen um Marlen Kühl schon Stunden zuvor 320 Brötchen belegt und etliche Kannen Kaffee gekocht. Dann trafen sich die Wehrführer zur Lagebesprechung mit dem Bereitschaftsleiter Hans-Jürgen Petersen (Aukrug) und seinem Stellvertreter Dirk Müller (Hohenwestedt).

Übungsobjekt war der Dorotheenhof in Prehnsfelde. Die dort wohnenden Familien Brahmstaedt und Spreth hatten ihr Okay gegeben. "Vor 20 Jahren hat die Feuerwehr hier schon einmal bei einer Großübung Kinder aus dem Stroh gerettet", sagte Peter Brahmstaedt. Diesmal geriet das stattliche Anwesen am Rand des Forstes Iloo durch zündelnde Kinder, die laut Drehbuch ein Holzhackschnitzellager in Brand gesetzt hatten, in Gefahr. Das Feuer drohte auf die Gebäude und den rund 1000 Hektar großen Wald überzugreifen. Dort war zu allem Überfluss auch noch eine Schulklasse unterwegs.

Das volle Programm mit Löschen, Retten, Bergen und Helfen war also angesagt. Für jeden Auftrag war eine Abteilung von Feuerwehrleuten verantwortlich, die mit Blaulicht und Martinshorn ausrückte. Nach rund zwei Stunden war die Übung beendet. "Ich bin zufrieden, alles hat sehr gut geklappt", lobte Bereitschaftsführer Hans-Jürgen Petersen die eingesetzten Kräfte.

Nicht ganz so zufrieden war der Brandschutzexperte allerdings mit der Funkverbindung zwischen den Gruppen im Einsatzbereich. Es gab ein so genanntes Funkloch, das die Notwendigkeit der digitalen Kommunikation noch einmal bewies. Der Verlauf zeigte nach Aussage von Petersen auch, dass in trockenen Sommermonaten im schwer zugänglichen Waldgebiet die Gefahr eines Löschwassermangels besteht.

Saugbrunnen sind zwar vorhanden, doch im Fall der Fälle müssten zusätzliche Tankfahrzeuge angefordert und Schlauchverbindungen über 1000 Meter gelegt werden. "Wir würden uns sonst das Löschwasser aus den Teichen gegenseitig klauen müssen", merkte dazu ein Feuerwehrmann vor Ort an. Quelle: Holsteinischer Courier